Projektbeschreibung

Moderieren in Corona-Zeiten

Konferenzen, Fachtage, Workshops – alle in diesem Frühjahr und Sommer geplanten Veranstaltungen finden nicht statt. Zumindest nicht in der ursprünglich geplanten Form.

„Wir müssen die Veranstaltung verschieben, können Sie auch im Herbst?“, fragten Auftraggeber*innen noch im März 2020. Längst lautet die Frage: „Wir wollen unsere Veranstaltung jetzt doch durchführen, moderieren Sie auch online?“

Ja, das tue ich und ich freue mich, dass viele Organisationen den Mut haben, ihre Veranstaltungen ins Netz zu verlegen. Und jetzt kommt das große ABER:

Aber: Das geplante Format lässt sich nicht 1:1 in den digitalen Raum verlegen. Eine Online-Veranstaltung braucht ein eigenes Konzept. Beteiligung und Diskussionen funktionieren im digitalen Raum anders. Wir brauchen kleinere Formate, um online miteinander gut zu arbeiten. Schließlich wissen wir vom Schreiben fürs Web, dass auch Texte kürzer und klarer strukturiert sein müssen, damit Menschen dabei bleiben. Bei Workshops und Tagungen ist das nicht anders.

  • Tagesveranstaltungen am Bildschirm sind nicht gesund. Webinare über mehrere Stunden sind für alle Beteiligten anstrengend. Auch Vorträge brauchen online andere Formate.
    Pausen sind wichtig.
  • In Online-Konferenzen sollten Plenumsphasen kurz sein und durch Diskussionen in Kleingruppen immer wieder unterbrochen werden.
    Mit Zoom sind zum Beispiel große Gruppen leicht so zu organisieren, dass die Teilnehmenden immer wieder in Breakout-Sessions in kleinen Runden konkrete Fragen diskutieren und erarbeiten können. So entsteht auch unter den Teilnehmenden trotz Bildschirm mehr Nähe.
  • Die Chatfunktion neben der Bildschirmübertragung hat in vielen Konferenzen die Wirkung eines Dauermurmelns im Raum. Wer je an einem Mikrofon oder vor einer Gruppe gestanden hat und gegen Zweiergespräche versuchte anzureden, kennt das Gefühl.
    Im Video-Meeting braucht auch der Chat eine klare Zuordnung und Funktion, sonst sind die dort parallel laufenden Diskussionen wie ein Dauermurmeln im Raum – anstrengend.
  • Kreativ neue Ideen entwickeln. Das geht auch im Video-Chat – am besten, wenn die Menschen schon miteinander vertraut sind.
    Ich nutze für das kreative kollaborative Arbeiten Nexboard, weil es auch für Menschen mit wenig digitaler Erfahrung sehr niedrigschwellig und leicht zu nutzen ist.

Wie können wir online produktiv und kreativ tagen?
Das lerne ich zurzeit mit jedem Meeting, jeder Sitzung und jeder Veranstaltung, die ich online manage und moderiere, neu.

Ich freue mich, dass es anders weitergeht.